„Sich und andere schützen – trotz Lockerung“. Das ist die Devise der zweiten. Phase der Aktion Coronavirus – TANG klärt auf. Dr. Sylvie Nantcha, die Bundesvorsitzende von TANG, wies die 23 Teilnehmer der 8. Online-Krisenkonferenz auf die jüngsten Entwicklungen hin. Die Grenzkontrollen in Deutschland würden wieder gelockert, der Unterricht werde Schritt für Schritt wieder aufgenommen. Umso wichtiger sei es, die Mitglieder der afrikanischen Community und die Geflüchteten auf die wichtigsten Schutzregeln hinzuweisen: Abstand halten, Händewaschen, Community-Maske tragen. „Bitte macht eure Communities immer wieder darauf aufmerksam“, appellierte sie an die Teilnehmer.
Dr. Nantcha ging auch auf die Demonstrationen in vielen deutschen Städten ein, bei denen Menschen aus unterschiedlichen Gründen gegen die Kontaktbeschränkungen protestierten. Manche fühlen sich in ihrer Grundrechten eingeschränkt, Impfgegner befürchten eine Zwangsimpfung nach der möglichen Entwicklung eines Corona-Impfstoffes, Esoteriker kritisieren den schulmedizinischen Blick auf die Pandemie, Verschwörungstheoretiker glauben, die Corona-Krise sei nur ein Vorwand, damit mächtige Kräfte die „Weltherrschaft“ an sich reißen können. Aus all dem versuchten Rechtsextreme jetzt politisches Kapital zu schlagen. Von der AfD sei während der Pandemie wenig zu hören gewesen, ihre Umfragewerte gingen in den Keller. Jetzt versuche die Partei den Protest auf den Straßen für sich zu kapern.
In der offenen Fragerunde ging es unter anderem um die Öffnung der Spielplätze, den Abbau der Grenzkontrollen in Europa und die Hygienebedingungen, unter denen die afrikanischen Kirchen wieder Gottesdienste abhalten können. TANG wird für die afrikanischen Kirchen ein Corona-Sicherheitskonzept erarbeiten.